Gründungsgeschichte

 MG 8358 pZuletzt arbeitete ich wie gesagt auf der chirurgischen Intensivstation im Deutschen Herzzentrum. Anfang 2003, nach nunmehr über 25-jähriger Tätigkeit auf den verschiedensten Intensivstationen spürte ich, inzwischen 50 Jahre alt, dass ich mich beruflich verändern musste. Diese Einsicht fiel mir wahrlich nicht leicht. Es war ein Prozeß, der Monate dauerte. Ich musste akzeptieren, dass ich älter geworden war und vieles, was ich auf den Intensivstationen erlebte, nicht mehr so wie früher einfach wegstecken konnte. Der Wechselschichtdienst war da nur ein Grund. Der Eindruck, nur noch Teil einer menschenfeindlichen Maschinerie zu sein, in der das einzelne Individuum, ob nun Pflegekraft oder Patient, letztendlich auf der Strecke bleibt, verstärkte sich in mir immer mehr und führte zur physischen und psychischen Erschöpfung.


Die Erfahrung abnehmender körperlicher Leistungsfähigkeit, schlicht meines eigenen Älterwerdens, einerseits, mein ungebrochenerer Wunsch aber andererseits, noch einmal etwas Neues, etwas Eigenes, und das sehr gerne auch zusammen mit anderen Menschen auf die Beine zu stellen, führte zu dem Entschluss, mich mit der Gründung eines ambulanten Pflegedienstes selbständig zu machen. An der nötigen Qualifikation und Berufserfahrung fehlte es mir nicht, auch nicht an ganz konkreten Ideen und Vorstellungen, wie ich das machen wollte. Doch zunächst musste der mühsame Weg der Antragstellung bei den Kranken- und Pflegekassen auf Zulassung beschritten werden. Schritt für Schritt bewegte ich mich auf das Ziel zu, und schließlich war es dann auch erreicht.

An dieser Stelle danke ich insbesondere meiner Frau Uta, die mir in der schwierigen Phase der beruflichen Neuorientierung treu zur Seite gestanden hat und einige Jahre später dann auch ihren eigenen Beruf als Bankkauffrau und langjährige Vorstandssekretärin in der Kreissparkasse Wolfratshausen verlassen hat, um mich im Pflegedienst als leitende Bürokraft zu unterstützen.

Seit Anfang 2004 setze ich nun in Zusammenarbeit mit einem Team fachlich qualifizierter Pflegekräfte mein Wissen und meine Erfahrung ein, um alten, kranken und  pflegebedürftigen Menschen den Wunsch nach einem Leben zu Hause, im vertrauten Umfeld, zu ermöglichen. Und zurückblickend frage ich mich, warum ich diesen Schritt nicht schon viel eher gewagt habe. Aber es mussten eben doch einige Dinge erst passieren, die mich zu einem Umdenken bewegten.

Der Pflegedienst entwickelte sich stetig und gewann schon in den ersten zwei Jahren zunehmend an Bekanntheit. Anfang November 2006 wurde mir dann völlig unverhofft von  einem Tag auf  den anderen der ambulante Pflegedienst Tränkle-Wagner in Geretsried mit 16 Patienten übergeben. Die bisherige Inhaberin wollte sich mit einem  Pflegedienst auf Mallorca umorientieren, und die  Versorgung der 16  Patienten musste schnellstmöglich sichergestellt werden. Zu diesem  Zeitpunkt hatte unser Pflegedienst selbst schon 25  Patienten zu  betreuen. 3 Mitarbeiterinnen konnten ebenfalls ins Pflegeteam Wolfratshausen übernommen werden.

Im Juli 2007 ergab sich dann mit der Übernahme eines kleinen Pflegedienstes mit 12 Patienten im 35 Kilometer weiter südlich von Wolfratshausen, zwischen  Bad Tölz und dem Tegernsee gelegenen Waakirchen die Gelegenheit einer Zweigstellengründung. Die bisherige Inhaberin wollte in den wohlverdienten Ruhestand gehen und hatte nun in mir den geeigneten Nachfolger gefunden.

Die Zweigstelle bekam in Anlehnung an das Mutterunternehmen in Wolfratshausen den Namen Pflegeteam Waakirchen. Für die Geschäftsführung und Pflegedienstleitung konnte Antje Langbein gewonnen werden, examinierte Krankenschwester mit Weiterbildung zur Fachkrankenschwester für Intensiv- und Anästhesiepflege.

Rechts im Bild: Antje Langbein, Geschäftsführerin
und PDL im Pflegeteam Waakirchen

Zu einigen Bewohnern in Waakirchen und auch zur Familie von Antje Langbein, die ebenfalls in Waakirchen wohnt, bestanden schon zuvor durch die Zugehörigkeit zu einer Christengemeinde über viele Jahre freundschaftliche Beziehungen. Diese waren der Hauptgrund für meinen unternehmerischen Schritt nach Waakirchen.